Otto Müller, Forschung, Seligenstadt, Einhardsbasilika
Otto Müller, Forschung, Seligenstadt, Einhardsbasilika

VEREINSGESCHICHTE

Die Einhard-Gesellschaft mit Sitz in Seligenstadt ist aus der 1960 gegründeten Einhard-Arbeitsgemeinschaft, einem eingetragenen gemeinnützigen Verein mit Sitz in Michelstadt hervorgegangen.

Die Einhard-Arbeitsgemeinschaft wurde von Dr. Otto Müller gegründet. Dr. Müller (1911-1999) war ein deutscher Kunsthistoriker, Konservator und Schriftsteller, der sich besonders der Erforschung von karolingischen Bau- und Kunstwerken gewidmet hat. Müller wurde in Michelstadt im Odenwald geboren und lebte für längere Zeit in Seligenstadt und fühlte sich schon als Jugendlicher mit den Basiliken Einhards verbunden. Seine Dissertation verfasste er über die Einhards-Basilika in Steinbach.

Dr. Müller, das Land Hessen, die Gemeinden Seligenstadt und Michelstadt sowie die Einhard-Arbeitsgemeinschaft haben wesentlichen Anteil daran, dass die Einhardsbasiliken in Steinbach und Seligenstadt heute einem breiten Publikum zugänglich sind und umfangreiche Dokumentation über beide Bauwerke vorhanden sind. Der wissenschaftliche Nachlass Dr. Otto Müllers wurde nach dessen Tod von der Einhard-Arbeitsgemeinschaft archiviert und im Jahr 2001 der Bibliothek der Diozese Mainz übergeben. Im Nachlass von Dr. Müller befanden sich  u. a. Schriften und Dokumente zu archäologischen Grabungen und kunsthistorischen Forschungen zu beiden Basiliken.

Die Einhard-Arbeitsgemeinschaft hat sich von jeher stark durch Mitarbeit an und Förderung von wissenschaftlichen Publikationen verdient gemacht.

Besonders erwähnenswert ist das zweibändige Werke über "Die Einhards-Basilika in Steinbach bei Michelstadt im Odenwald" der Autoren Thomas Ludwig, Otto Müller und Irmgard Widdra-Spiess.

>> weitere Publikationen

In der Einhard-Arbeitsgemeinschaft waren und sind Bürger auf verschiedene Weise engagiert, sei es als Wissenschaftler, als Organisator, als Sponsor oder einfach aus persönlichem Interesse an Geschichte im allgemeinen oder mit speziellen Interessen am  Wirken Einhards im Zeitalter Karls des Großen oder aus Begeisterung für die architektonische Schönheit seiner Basiliken.

Im Vorstand waren u. a. Otto Rudolf Pulch, Jurist und ehemaliger Präsident des hess. Rechnungshofes, Prof. Habermehl (Chemiker) engagiert. Heute leitet den Vorstand Fr. Dorothea Henzler, hess. Staatsministerin a. D.

Im Jahr 2004 wurde unter Beteiligung der Einhard-Arbeitsgemeinschaft, der Einhard-Stiftung  und der Ordensbruderschaft vom „Steyffen Löffel zu Seligenstadt“ eine gerichtsmedizinische Untersuchung der Gebeine im Sarkophag von Einhard und seiner Gemahlin Imma  in Auftrag gegeben.

Während die Einhard-Arbeitsgemeinschaft ihren Tätigkeitsschwerpunkt darin gesehen hat, die Bauten Einhards, d. h. die beiden Basiliken Einhards in Steinbach und Seligenstadt zu bewahren und  damit ihr wesentliches Augenmerk auf die denkmalgerechte Ordnung und Gestaltung der Umgebung der Basiliken, Werbung für diese Stätten gelegt hat, stellt sich die Einhard-Gesellschaft breiter auf, ohne die ursprünglichen Ziele aus den Augen zu verlieren.

Dies wird auch durch den Namenswechsel des Vereins deutlich.

Es handelt sich nicht um eine reine Arbeitsgemeinschaft, die ein temporäres Ziel verfolgt, sondern um einen Verein mit einer rund 50-jährigen kontinuierlichen Vereinsgeschichte, in der Mitglieder mit Interessen an frühmittelalterlicher Geschichte im Dialog miteinander und mit anderen Vereinen, das Wirken Einhards für nachfolgende Generationen bewahren möchten. Die Einhard-Gesellschaft rückt dabei die Person Einhard stärker in den Mittelpunkt als die Einhard-Arbeitsgemeinschaft dies getan hat und fördert wissenschaftliche Beiträge aus dem Bereich Denkmalpflege sowie Kunst und Kultur, die sich mit Einhard und der Karolinger Zeit beschäftigen.

Gleichzeitig werden dabei die ursprünglichen Ziele des Vereinsgründers, Dr. Otto Müller, nicht aus den Augen verloren.

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© Einhard Gesellschaft Seligenstadt e. V.